"aus einer genauen beobachtung der eigenen position in einer welt, die er als pop bezeichnet und wiederum als teil einer größeren postmodernen welt der fragmente begreift, gelangt sebastian mayer zu einer differenzierten darstellung dieser aufgeteilten welt. aus dem spiel mit der eigenen identität (den pseudonymen kai benzin, cebee kgas, cb.k, disz/play, NortoN) und mit den künstlerischen techniken malerei, musik, fotografie und digitaler bilderzeugung entwickelt sich eine genaue zeichnung unserer postmodernen welt, in der die erscheinungen sich in den verschiedensten medien, in großer zahl und mit hoher geschwindigkeit entwickeln, überlagern und wieder zum verschwinden bringen. in diesem schnellen wechsel von bildern ist für sebastian mayer schließlich pop der sammelpunkt der wichtigsten momente jener welt, die sich fassen lassen im konzept der oberfläche. oberfläche ist das prinzip, unter dem die gegenstände zu bildern werden und unter dem sie zirkulieren. wo die kunst im pop-gegenstand die hölle als die oberfläche der massenproduktion schlechthin herausarbeitete, da übereignet die mediengesellschaft dem popmenschen in der massendistribution die maske.
im verlauf der entwicklung hin zur massenkommunikation wandelt sich die meziehung von gegenstand und einkleidung zu einer dialektik von person und verkleidung, deren auffälligste das zum öffentlichen gebrauch maskierte gesicht ist, das uns täglich unzählige dinge vermittelt.
sebastian mayer untersucht die hier auftretenden ver- und enthüllungsprozesse in bildern, die das allgegenwärtige gesicht als den moment der televisionären wahrnehmung zeigen, der unsere wirklichkeit dauernd in frage stellt und daran erinnert, wie sehr sie nur aus mit zeichen und bedeutung strukturierten oberflächen besteht."
text von roger frank