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Es fing chaotisch an und hörte noch chaotischer auf. Glaubt man aber daran, dass große Teile des Lebens dem Chaos unterworfen sind, so wie es die wissenschaftlich anerkannte Chaosforschung darstellt, dann war das Punkkonzert im „Haus der Offiziere“ das reinste Leben. Von [ice]

Bands und Zuschauer verschmolzen von Beginn an zu einem musikbetontem „Etwas“, das aus Bier und Schweiß von der Decke triefte. Über 150 Gäste zwängten sich ins kleine Baikonur im Untergeschoß des HdO, umfallen ging nicht.

Wenn man´s darf, ist man Punk: feiern, saufen, gröhlen. Nichtsdesdotrotz erlaubte die hohe soziale Empfindlichkeit der Punks zwar ein wildes, aber auch ein friedliches Fest. „Quitschbois“ aus Lehnin, „Roudies“ aus Ragösen (nicht Rogäsen) und „Schmachwanderunk“ aus Brück zeigten auf und neben der Bühne, dass Punk in der Musikszene weiterhin eine attraktive Rolle spielt. Nach 30 Jahren Existenz, gehört das Bild dieser Randgruppe weiterhin in Großstädten und aufs Land. Punk ist Lebensphilosophie. Es sind Rebellen. So wird auch das HdO in Zukunft nicht mehr rumkommen, dieser Szene das nächste Mal die Bühne im großen Saal zu überlassen.

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