Der FC Stahl Brandenburg spielt um den Aufstieg in die Brandenburg-Liga gegen den RSV Waltersdorf 09 (nähe Flughafen Schönefeld). Beide Mannschaften verknüpfen mit dem Aufstieg die Hoffnung, sich mit ihrem sportlichen Ziel, immer höher klassigen Fußball zu spielen, auch strukturell weiterzuentwickeln. Das Hinspiel in der HDS Arena endete 1:0 – doch alle Beteiligten sind sich sicher, entschieden ist nichts. Von Edv
Von Beginn an sahen die rund 500 Besucher ein intensives Fußballspiel, die Hausherren mit einer körperlich robusten Präsenz und der FC Stahl mit einer technisch versierteren Spielkultur. „Wir werden versuchen unser offensives Spiel durch zu ziehen und wollen Tore schießen“, sagte Stahl-Trainer Detlef Zimmer kurz vor der Partie. In den ersten 30 Minute erarbeitete sich Stahl vier nennenswerte Torchancen, doch allesamt – Kopfbälle von Florian Mickan und Maik Aumann – wurden vergeben. Alexander Tarnow entwickelte in dieser Zeit über die Außenbahnen viel Druck, Felix Nachtigall schlug präzise Flanken. Waltersdorf zeigte sich ein wenig langsamer, aber ihr körperliches Ãœbergewicht hatte Durchschlagskraft. In der 35. Min schafften sie das überraschende 1:0, durch einen Kopfball. Stahl musste reagieren, schaffte es aber nicht. Und konnte sich bei Torhüter Christoph Böhm bedanken, der in der 45. Min einen Kopfball aus fünf Metern mit einem Reflex parierte.
„Sie sind in ihrer Spielanlage limitiert“, beobachtet Co-Trainer Andreas Koch zähneknirschend, „aber effektiv“. Bei gleichstarken Gegnern entscheiden oft die Nerven. Oder die Erfahrung. Waltersdorfer Club-Präsident Jürgen Pflanz bezeichnet die Aufstiegschancen nach drei Jahren Landesliga als einmalige Gelegenheit: „Wir sind heiß, der Anreiz ist riesengroß. Heute müssen wir alles klar machen, weil wir auswärts Schwächen haben“. Die Relegationsspiele für den Aufstieg in die 5. Spielklasse zwischen FC Stahl und RSV Waltersdorf sind vom Fussball-Landesverband Brandenburg e.V. (FLB) mit der „höchsten Risikostufe“ bewertet worden. Ungefähr zehn „Wannen“ mit rund 40 Polizisten sind am Spielfeldrand stationiert. Dazu kommen zwei Dutzend Ordner und ein privater Sicherheitsdienst. Es geht um was.
Die Spielanteile der zweiten Halbzeit gingen zu über 60% an die Brandenburger. Der gewinnbringende Pass in die Mitte oder gefährliche Distanzschüsse blieben dennoch rar. Zu oft wurde der Weg durch die Mitte versucht. Florian Wegner schaffte es nicht, sich über Außen entscheidend durchzusetzen und Mittelfeldstratege Nachtigall kam nicht zur Entfaltung. Großchancen hatten nur die noch Waltersdorfer, die sich Zuhause aufs Kontern beschränkten. Doch Böhm behielt bei mehreren Eins gegen Eins Situationen die Oberhand. So blieb es beim „glücklichen“ und „gefährlichen“ Resultat: 0:1 im Hinspiel. Das Rückspiel am Samstag 27. Juni 2009 im Stadion am Quenz verspricht nicht minder intensiv zu werden, ein großes taktieren darf nicht erwartet werden.
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