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Brandenburg an der Havel. „Full Access“ ist eine Veranstaltungsreihe vom „Haus der Offiziere“ (HdO) und hat, mit Dr. Motte im Industriemuseum, einen weiteren Kapitel im Kampf um gute Technomusik geschrieben. Deutlich ist auch, dass sich die Brandenburger Technoszene mit ihren sieben Musiklabels in der Region einen Namen gemacht hat. Von [ice]

Der Tag war knallheiß, alle Seen und Gewässer in und um Brandenburg gefüllt. Wer geht an solchem Tag in einen geschlossenen Raum und hört Musik? Die Antwort gibt ein sagenhafter Ort und die elektronische Musikszene: Im Industriemuseum tanzten 600 junge Menschen. Die Mitglieder vom HdO sind dieses Jahr selbst begeistert. Obwohl sie seit einem Monat, wegen der großen hausinternen Umbauphase, keine Veranstaltung organisierten, ist der Zuspruch für ihre Technoveranstaltung enorm hoch. „Zwar ist es angenehm, nachts nicht immer arbeiten zu müssen“, sagt HdO-Geschäftsführer Andreas Walz um vier Uhr morgens, „aber es ist kein Dauerzustand.“

Die Brandenburger DJs sind bei „Full Access“ stehst gut vertreten. Mit DJ Knaller und DJ Kiyami sind die jüngeren am DJ-Pult und die Party fängt auch deswegen gut an, weil alle mitmachen. Oder weil es seit einem Monat weniger gute Technoveranstaltungen in dieser Größenordnung gibt? Mit DJ Yutanie und AG Stromstärke mischen ab zwei Uhr die „localheroes“ die Tanzwütigen auf. 15 Platten hat der Brandenburger DJ Yutanie mit seinem Label Taigatrommel rec. produziert, sein Plattenladen existiert seit 10 Jahren. Und wenn er noch dazu Geburtstag hat, dann kommt die halbe Brandenburger Technoszene. Beeinflusst von Chemical Brothers, Air oder Electronic Body Music legt der sympathische Schlacks am liebsten Bongo-Latein-Techno auf. Er wird überregional gebucht und gilt als Aushängeschild der Havelstadt. Dieses Jahr ist er beim „Sonne, Mond und Sternen“-Festival in Saalburg dabei, wo u.a. „Kraftwerk“! auftreten wird und in der Columbiahalle in Berlin während der Love Parade.Der offizielle Höhepunkt der Nacht, wurde von DJ Sebastian Stahl eingeläutet, der mit klarer Technomusik den Stahlwerkerraum zum Kochen bringt. In dieser Partyhitze kann anschließend der Erfinder der Love-Parade Dr. Motte seine ganze Routine ausspielen. Er bringt, nach über 20 Jahren als DJ, immer wieder neue Facetten in die elektronische Musikszene und ihn zu hören, bedeutet eigene Inspiration mitzunehmen. Er ist weitaus mehr, als der Gründungsvater riesiger Straßenpartys, zu der, ganz nebenbei, auch die aktuelle Fußballweltmeisterschaft in Deutschland geworden ist. Ohne das Vorbild der Love Parade, wäre diese nationale Straßenpartyhysterie nicht denkbar… und während das Industriemuseum, gegen sieben Uhr morgens, einen kleinen Teil seiner mächtigen Arbeiteraura preisgibt, spielt DJ Ron Tom seine wuchtigen Klänge in die einfallenden Sonnenstrahlen eines neuen Sommertages hinein.

Mehr Fotos in der Bildergalerie…

Informationen unter: www.full-access.events.de

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