1. Mai 2007, Berlin

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1. Mai in Kreuzberg ist bekannt, wie Berlinale und Love Parade. Der Unterschied ist, bei den einen geht es weitgehend um verkaufsfördernde Filmkunst oder im Vordergrund stehenden musikalischen Spaß, bei dem anderen um eine Demonstration mit sozial-politischen Themen. 2007 wurde das 20-jährige Bestehen dieser Demonstration gefeiert. Von Edv

Auch wenn die Meinungen über den 1. Mai in Kreuzberg weit auseinander gehen, so ist die einfache Präsenz von sozial motivierten, verschwörerischen, linksorientierten Jugendlichen als Gesellschaft zwar nicht einfach zu akzeptieren, aber bedingt nachvollziehbar. Sie stehen als Zeichen dafür, dass Politik und Wirtschaft nicht alles machenkönnendürfensollte und dass militante Gewalt nicht nur von der aktuell politisch führenden Gruppierung ausgehen kann. Ob das gewalttätige Potenzial vom 1. Mai in Kreuzberg ernst genommen wird, zeigte die Anwesenheit von 5.000 Polizisten, für, nach Polizeiangaben, 5.000 Demonstranten.

Aber: Gewalt per se hat noch nie Sinn gemacht und so könnte es sein, dass sich der 1. Mai in Kreuzberg als ein erweitertes internationales Straßenfest etabliert, auf dem der Aufmarsch lediglich dazu dient, Präsenz zu zeigen und sich Repräsentanten unterschiedlicher sozial engagierter Organisationen treffen. Für Kreuzberg wäre der 1. Mai für die nächsten 20 Jahre gesichert. Denn das Geburtstagsständchen 2007, mit 100 Bands auf 20 Bühnen, zeigte die breite Sympathie der Berliner für Andersdenkende und –handelnde und, dass das deutsche Pflaster freier, vielfältiger und toleranter ist, als viele es sich vorstellen.

2 Antworten

  1. Submag sagt:

    Naja, ob daraus jemals ein „internationales Staßenfest“ werden könnte wage ich stark zu bezeifeln. Was ich übrigens nicht wusste ist die Tatsache, dass die Demo bereits seit 20 Jahren praktiziert wird. Interessant…

  2. edv sagt:

    die zweifel sind angebracht. mal sehen, wie die organisatoren das fest in zukunft planen…

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