DISTRICT 8 präsentiert am Sonntag, den 2. Mai 2021 die Radierung „Wolf“ von Rainer Fetting. Die Zeichnung zur Radierung entstand in New York, während seines ersten DAAD Stipendiums. Die bei Fetting des Öfteren vorkommenden Holzbalken, die vom Abriss eines Pier vom Hafen stammen und auf einigen seiner großformatigen Bildern montiert wurden, sind auf dem Wolf verewigt. Die Radierung wurde im Künstlerhaus Bethanien in Berlin gedruckt. Rainer Fetting gehört – mit Helmut Middendorf, Bernd Zimmer und Salomé – zu den vier erfogreichsten Vertretern der NEUEN WILDEN aus den frühen 80er Jahren aus Berlin.

„Wolf“, Rainer Fetting, 1984

RAINER FETTING
Nach einer Tischlerlehre und gleichzeitigem Volontariat als Bühnenbildner an der Landesbühne Niedersachsen studiert Rainer Fetting von 1972-78 an der Hochschule der Künste in Berlin bei Prof. Jaenisch. Bereits als Meisterschüler gründet er zusammen mit Helmut Middendorf, Salomé, Bernd Zimmer, Anne Jud und Berthold Schepers die Galerie am Moritzplatz, wo er auch seine ersten Ausstellungen zeigt. Diese Gruppe wird später als „Junge Wilde“ bekannt. Neben Figurenbildern und Porträts entstehen Berliner Stadtlandschaften, in denen die Mauer als zentrales Motiv in den Mittelpunkt rückt. Fetting erprobt früh unterschiedliche Bildauffassungen, die stilistisch an den Impressionismus und den Expressionismus angelehnt sind. Ein DAAD-Stipendium ermöglicht ihm 1978 einen Aufenthalt in New York: Fetting ergänzt die bisher primär von einem flächigen gestischen Aufbau geprägten Werke durch eine dynamische Linienführung und wechselt zu einer leuchtenden Farbigkeit über. 1981 nimmt er an der von Christos M. Joachimides in der Royal Academy of Arts zusammengestellten Ausstellung „A New Spirit in Painting“ teil. Es folgen in fast jährlichem Abstand Einzelausstellungen in zahlreichen Galerien in Europa und Amerika. Seit 1984 schafft Fetting Arbeiten, in denen er Treibholz auf Leinwand montiert, übermalt und in die Bildkomposition integriert. Erste Bronzearbeiten entstehen erst in der zweiten Hälfte der 80er Jahre, u.a. die Bronzeskulptur „Willy Brandt“ für die SPD-Parteizentrale in Bonn, jetzt in Berlin. Die Arbeiten der jüngeren Zeit widmen sich vermehrt Metropole New York, in denen der Künstler die dunklen Randzonen der Großstadt thematisiert.

Rainer Fetting gehört zu den international renommierten Protagonisten einer Malerei, die Anfang der 1980er Jahre in der Hinwendung zur Gegenständlichkeit, zu kräftiger Farbigkeit und heftigem Pinselduktus europaweit, vor allem aber in Italien und Deutschland als Phänomen, zu beobachten ist.

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