Hier wird über einen Zwangsurlaub in Bad Salzuflen geschrieben, zwar ein nettes Städtchen, aber das keiner besuchen würde, wenn nicht die Krankenkasse manchen dazu zwingen würde. Von Patientin 007
Freitag, Wochenende bricht an, Heute lernen wir die Oberärztin kennen, ihr Ruf eilt ihr voraus. Erster Eindruck ist normal, streng, aber witzig während des Vortrages Motivation in der Rehabilitation … längere Ausführung über die Hausordnung, speziell zum Nikotin- und Alkoholgenuss. „Ich habe nichts gegen ein Tröpfchen, na ja, sagen wir es mal so, wenn sie pünktlich im Haus sind, der Nachtschwester nicht gerade auf den Hintern hauen und auch nicht in den Fahrstuhl kotzen, werden wir sie auch nicht gleich der Reha verweisen“.
Eine Patientin bemängelt, dass es nicht möglich ist, zwischen 23.00 Uhr und morgens um 6.00 Uhr zu rauchen: „es ist schade, wenn ich 4.00 Uhr
Appetit auf eine Zigarette habe, das ich nicht rauchen kann“. Die Oberärztin erwidert, gezwungenes Lächeln: „das haben sie bestimmt nicht ernst gemeint, oder? Nein, nein, das glaub ich nicht, das sie dies ernst gemeint haben, gibt es sonst noch Fragen?“ Zwei Stunden die Umgebung erforscht, kalt, sonnig, Rote-Wangen-Gute-Laune-Wetter, dann ab in die Sauna, andere Klinik (Lipperland für psychische und psychosomatische Erkrankungen), Fünf min. Weg, ganz allein, kein Mensch da, ist ja auch langweilig, keine Musik, keine Zeitschriften, kahle, kalte Wände, unpersönlich Finnisch und Null-Acht-Fünfzehn Standard, ein wenig Individualität würde ihr gut tun, genug Kreativkurse bietet die Klinik wohl an.
Habe aber meinen kleinen Barcode geklebt! … übrigens … ist ein Din A4-Blatt mit vielen Strichcodes, abziehbar, die an freiwillig absolvierten Stationen geklebt werden (so ist dein Weg nachvollziehbar und die Dinge können abgerechnet werden, während das Personal zu Hause sitzt). Lesen, lesen, und lesen. SCHLAFEN, morgen ist frei, aufstehen trotzdem um 7.00 Uhr, Anwesenheit beim Frühstück ist Pflicht. Ich schlafe ganz gut, mucksmäuschenstill ist es draußen.
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