Kur(z) Bericht(e) 014
Hier wird über einen Zwangsurlaub in Bad Salzuflen geschrieben, zwar ein nettes Städtchen, aber das keiner besuchen würde, wenn nicht die Krankenkasse manchen dazu zwingen würde. Von Patientin 007
Absoluter Wellnesstag! Sonntags gibt es Eier, gebraten, gekocht, als Salat! Heute wird gewandert, ich schnüre meine Schuhe, Westfalen ich komme. Vorgegebene Wege sind zum Verlassen da, das Abgelegene birgt spannende Ein-und Ausblicke. Die wunderbare Umgebung muss in den anderen Jahreszeiten fantastisch sein, jetzt sehen die Bäume traurig aus wie kahle alte Männer. Nach 24 km meldet sich mein Magen, ich gönne mir ein 200g Rumpsteak mit Holländischer Soße, Buttermaiskolben und gebratenen Kartoffelecken, dekadent! Und lecker!
Mein müder Körper verlangt nach Ruhe und Wärme, ich gönne mir einen weiteren Tag in der Therme. 4 Stunden zwischen Fenchel-Anis-, Fichtennadel- und Spearmint- Aufgüssen.
Es ist deutlich voller. Die äußeren Saunen sind eingeteilt in See-, Feuer-, und Salzsauna
Hier finden die professionellen Aufgüsse statt, erwischen muss man den Saunameister persönlich
„Manne“, mittleren Alters und leicht übergewichtig, schwingt das Handtuch geübt zwischen den ca. 50 Saunierenden, fordert zum Salzpeeling auf, um dann den letzten Aufguss mit Hilfe eines übergroßen Fächers und der Grazie eine Geisha über die Anwesenden zu verteilen.
Der Applaus war ehrlich!
Gespräche im Schwimmbecken, die Erkenntnis, dass Mitarbeiter im öffentlichen Schichtdienst, sprich Polizei, auch Sportkuren verschrieben bekommen, privat untergebracht sind und diese herrliche Einrichtung des Solebades mit allem uneingeschränkt nutzen können. Na gucke mal! Ein eiskaltes Kristallweizen rundet den Tag ab.
Auf dem Rückweg nehme ich eine Abkürzung und verlaufe mich prompt, die dunklen Wege sind nur schwach beleuchtet, jedes Geräusch schärft die Sinne, ich lege ungeplant eine Walking-Runde ein. Falle ins Bett und denke, verdammt, geht’s mir gut!