Frauen spielen Fußball
Amüsant, was die Kombination von Frauen und Fußball hierzulande für Kommentare erzeugt. Im Folgeden einige Beobachtungen zur Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland. Von Edv
Das oben gezeigte Foto (picture allianz, kicker online) hat mein Fass zum Überlaufen gebracht. Dabei ist es keine Provokation, dass Frauen Fußball spielen oder dabei wie hormongesteuerte Wesen (siehe die für Australien spielende Miss Vanna) aussehen. Erst recht nicht, dass sie sich in Deutschland als „Tussi“ vermarkten (siehe Miss Bajramaj). Darunter leidet höchstens der Frauenfußball selber, eine Gattung des international beliebten Ballsportes. Allerdings ist es vielleicht auch alles nur eine Bereicherung für den Sport.
Das Foto zeigt die aktuelle Vertretung einer (ehem.) Kolonie Englands, Neuseeländer, zum Imageverkauf wie aus dem Bilderbuch eines Großgrundbesitzers. Ähnlich verhält es sich mit den Australiern, allesamt Nachfahren aus England und von anderswo. Während der Fußball-WM stehen sie im Rampenlicht und repräsentieren in Großformat und Farbe vor einem Millionenpublikum in Echtzeit die ehemaligen Kolonien. Und wenn sie feiern, dann ganz exotisch mit dem Tanz der Einheimischen, die zu Hause auf ihrem Land – den damals enteigneten und jetzigen privaten Ländereien – vermutlich arbeiten dürfen. Irgendwas läuft in unserer Welt falsch. Auch nach hunderten Jahren der Aufklärung.
Macht doch nichts, das Marketing der Unterhaltungsindustrie läuft, und wir jubeln unseren (Sport)Soldatinnen zu, immerhin sechs in der deutschen Nationalmannschaft. Was soll man auch machen, als Spitzensportlerin einer Industrienation.
Zu den Nordkoreanern frage ich mich noch kurz, ob ihnen nicht jemand mal sagen sollte, dass die ganze Welt korrupt ist und sie ein Teil davon sind. Das ist aber halb so wild.
Und meine Lieblingsspielerin? Ja mit der, würde ich mich auch des Dopings überführen lassen.
0:1, die Deutschlandrinnen sind nicht mehr dabei. Für wen ist es schlimm?
Mein Lieber Ilia,
dass in dieser Welt alles, aber auch alles zu Werbezwecken genutzt wird, missbraucht wäre schon falsch, weil Werbung selber Missbrauch ist. Die Mächtigen Benutzen ihre Medienmacht zur Manipulation des Souveräns und lassen die Schafe per Werbung dafür bezahlen. Das Ganze müsste grundlegender kritisiert werden. Diese – sorry – Oberflächenkritik, so berechtig Deine persönliche Abneigung sein mag, führt zu garnichts. Ich weiß nichts vom Frauenfussball und kann daher nicht mitreden, aber wenn Mensch wollte, könnte sier es auch als kulturelle Erweiterung interpretieren, wenn Blonde jetzt Tänze ehemals fremder Völker kennen. Gruss kk
Wie Recht du hast, es ist oberflächig und nicht strukturiert.
Die Interpretation, dass übernommene Verhaltensmuster als „kulturelle Erweiterung“ gesehen werden kann (oder sogar müsste), hört sich nicht verkehrt an. Vielleicht stört mich die Selbstdarstellung/das Ziel/die Verkaufsstrategie. Oder steckt dahinter: Einverleiben um zu überleben?